Parkplatzsituation an der BBS Haarentor

Ich glaube, alle an unserer Schule, die mit dem Auto anreisen, kennen das Problem: Die elendige Suche nach einem Parkplatz!

Normalerweise freue ich mich immer in mein Auto zu steigen und wieder eine neue kleine Reise anzutreten. Ich drehe gerne die Musik auf und lasse mich von den Bässen des Techno berieseln. Zu Hause kann ich die Lautstärke nicht so aufreißen. Doch in meinem Auto bin ich allein und niemanden stört der dröhnende Sound. Das Auto ist einfach meine Komfortzone.

Der Schulweg

Auf dem Weg zur Schule ist das alles anders. Sobald ich an einem Schultag in das Auto steige, steige ich mit einem beklemmenden Gefühl ein. Fast schon panisch. Es schwirren viele Gedanken an einem solchen Tag durch meinen Kopf. Obwohl ich immer rechtzeitig losfahre und mir sogar noch etwas Puffer einplane, frage ich mich oft, ob die Zeit reicht. Allerdings ist das nicht der einzige Gedanke, der mir in meinem Kopf herumschwirrt. Gibt es auf der Autobahn wieder einen Stau? Habe ich noch ausreichend Benzin im Tank (Bei Preisen von aktuell 1,85 € warte ich gerne einmal die Reserveleuchte ab)? Habe ich alles für den Schultag oder muss ich heute wieder auf halber Strecke umdrehen, weil ich etwas vergessen habe? Notiert Herr Kruse mich in seiner Strichliste, wenn ich eine Minute zu spät bin? Und die wichtigste Frage: BEKOMME ICH HEUTE ENDLICH MAL EINEN PARKPLATZ IN DER NÄHE??

Auf solch einer Fahrt höre ich keine Musik. Es läuft das Radio. Gespannt warte ich auf die nächsten Verkehrsmeldungen. In der Zwischenzeit wird über Themen aus der Welt und politische Probleme gesprochen. Aber die Stimmen der Moderatoren nerven mich. Und wenn dann wieder Musik läuft, läuft ständig der gleiche Song. Schrecklich. Da kann man ja nur schlechte Laune bekommen. Und wie es auch nicht anders kommen kann, sehe ich einen Kilometer vor Abfahrt die orange blinkenden Warnleuchten der anderen Autos. Meine Stimmung hat schon jetzt ihren Tiefpunkt erreicht.

Im Schneckentempo kämpfe ich mich bis an die Kreuzung Haarentor und schaue erst einmal auf die Uhr. Es ist 7:38 Uhr. Erleichterung. Puffer sei Dank!

Wenn ich dann an der Schule vorbeifahre und den Ausbau der Parkplätze sehe, ist die Erleichterung allerdings schlagartig verschwunden. Die Baustelle hat mich daran erinnert, dass diese Tortur noch lange kein Ende hat.

Das Spiel beginnt

Jetzt muss es plötzlich schnell gehen. Zwar hat der Puffer mich bereits gerettet, aber einen guten Parkplatz 10 Minuten vor Unterrichtsbeginn zu finden ist eigentlich unmöglich. In den Wechloyer Weg braucht man ja gar nicht erst fahren. Zumal die Anwohner dort so oder so schon sehr gereizt von den Schülern sind. Und auf einen Beschwerdebrief der selbsternannten „Bürgerwehr“ an meiner Windschutzscheibe habe ich absolut keine Lust. Zum Glück gibt es ja noch die Winkelmannstraße. Dort ist eigentlich immer ein Platz frei. Also schnell dorthin.

Noch 9 Minuten. Stress. Zum Glück ist die linke Seite der Straße komplett frei. So viel Platz gab es hier noch nie! Ich freue mich extrem. Ich kann es noch rechtzeitig in den Unterricht schaffen. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto komischer kommt es mir vor. Warum steht hier keiner? Es stehen immer Autos hier. Und dann sehe ich es: Halteverbotsschilder. Die ganze linke Seite ist voll mit diesen Schildern. FUCK!

Der Scheißegal-Moment

Zwei Straßen weiter und gefühlte 10 Kilometer von der Schule entfernt, finde ich dann doch noch einen freien Parkplatz. Um 7:50 Uhr steige ich aus meinem Auto. Mental völlig entkräftet und deprimiert. Der Unterricht hat angefangen und ich muss mich nun erst einmal auf den Fußmarsch dorthin machen. Anstatt mich zu beeilen, um möglichst wenig Unterrichtsstoff zu verpassen, werde ich auf dem Weg immer langsamer. Jetzt kommt er. Der Scheißegal-Moment.

Den Rest des Schultages bin ich sehr still. Eigentlich immer ein engagierter Schüler, fehlt mir heute die Kraft überhaupt meine Hand zu heben. Motivation gleich null. Jetzt freue ich mich nur noch auf den Schulschluss und mein Bett.

Bildquellen

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