Mein Einstieg in die Spielentwicklung

Ganz ohne Corona-Einleitung geht es nun doch nicht. Denn meinen Einstieg in die Spieleentwicklung habe ich tatsächlich der Pandemie zu verdanken. Also indirekt. Neben joggen, was ihr hier nachlesen könnt, habe ich nämlich nach einer weiteren Beschäftigung gesucht. Spieleentwicklung wollte ich schon länger lernen, bzw. mich schon lange intensiver mit Videospielen auseinandersetzen. Beim Klicken durchs Internet bin ich zufällig darauf gestoßen, dass Unity seinen Premium-Lernbereich aufgrund der Pandemie für alle dauerhaft kostenlos anbietet.

Und das war der Moment, wo ich mich endlich aus meiner Komfortzone herausbequemt und angefangen habe, etwas ganz Neues für mich zu entdecken und zu lernen. Ich möchte euch mit diesem Text einen Einblick darin geben, welche Möglichkeiten es gibt, Spieleentwicklung zu lernen, was das eigentlich ist und was dazu gehört.

Was dazu gehört

Im Zentrum der Spielentwicklung steht die Engine. Einfach gesagt ist eine Engine ein Baukasten, der verschiedenste Werkzeuge beinhaltet, um ein Spiel zusammenzustellen. Dinge, die eine Engine mitbringt, sind zum Beispiel grafische Darstellung, physikalisches Verhalten der Objekte, Soundsystem und Skripting. Allerdings bietet eine Engine in der Regel nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, um Objekte zu erstellen und deren Verhalten festzulegen.

Dafür gibt es weitere Tools wie zum Beispiel DCCs (digital content creation tools) für 2D und 3D. Mit ihnen lassen sich Texturen oder Modelle erstellen.

Hinzu kommen IDEs (integrated development enviroment) mit denen man Code schreiben kann, der z.B. das Verhalten der Objekte im Spiel steuert.

Außerdem gibt es verschiedene Audio DCCs, um Musik und Sound Effekte zu regeln.

Welche Bereiche zur Spielentwicklung gehören (learn.unity.com) durch Anklicken vergrößern

Viele Wege führen nach Rom

Wie bei so vielen Fragen im Leben wie

  • „Welches Instrument möchte ich spielen?“
  • „Welche Sportart möchte ich ausüben?“
  • „Welche Programmiersprache soll ich lernen?“

steht man auch bei der Spieleentwicklung vor der Qual der Wahl.

Wäre ich nicht über den eingangs erwähnten Blogpost gestolpert, dann hätte ich vermutlich noch immer nicht angefangen. Neben Unity gibt es noch viele weitere Engines wie die Unreal Engine oder die CryEngine – um nur ein paar sehr bekannte zu nennen.

Bei den vielen Auswahlmöglichkeiten darf man aber den ersten Schritt nicht vergessen: Einfach anfangen. Nur wer soll sich da ganz alleine zurecht finden? Im Unity eigenen Lernbereich gibt es die Möglichkeit, nicht mit einem eigenen oder neuen Projekten zu starten, sondern die Grundlagen mit Mods zu lernen. Man bekommt also ein sehr einfaches Spiel und kann dieses nach eigenen Vorstellungen modifizieren. Aber auch hier gibt es bestimmte Challenges und Übungen, die man durchführen kann.

Seit einiger Zeit gibt es sogar sogenannte Pathways. Diese sind tatsächlich auf bestimmte Karrieren zugeschnitten. Als Beispiel gibt es einen Junior Programmer Pathway, der sich inbesondere für die anbietet, die während der Spieleentwicklung viel programmieren wollen.

Die Karriereleiter hinauf!

Bei der Spieleentwicklung kann man seine Ideen auf vielfältige Art und Weise verwirklichen. Tatsächlich gibt es eine Menge Berufsfelder und dies ist vielleicht auch für all jene interessant, die selbst gar nicht so gerne Videospiele spielen.

Eine gute Übersicht bietet die folgende Tabelle:

Eine Auswahl an Berufen (learn.unity.com) durch Anklicken vergrößern

Die Tabelle ist schon ziemlich umfangreich, aber selbst hier fehlen einige Berufe. Zur Spielentwicklung gehören unter anderem auch Marketing und Kundensupport. Wie in vielen anderen Berufen auch, sind die Übergänge hier fließend.

Ob man nun gerne Geschichten schreibt, Musik macht, programmiert, zeichnet, Filme dreht, Modelle baut, Räume einrichtet… die Welt der Spielentwicklung ist enorm umfangreich und in jedem Falle einen Blick wert, wenn man auf der Suche nach einem Beruf ist.

Es gibt viele Möglichkeiten, Spielentwicklung zu lernen und den für sich selbst passenden Bereich zu finden. Zum einen gibt es Kurse an staatlichen und privaten Hochschulen, zum anderen ist aber auch das Internet voll von Tutorials, die einem beim Einstieg helfen.

Wichtiger als ein Abschluss ist gerade hier nämlich die Leidenschaft, mit der man sich dem Ganzen widmet. Idealerweise hat man eigene Projekte vorzuweisen, die man zum Abschluss gebracht hat, wie hier mein Spiel Cuberoad.

Das ist auch der beste Weg, um herauszufinden, was einem liegt: Sucht euch ein bestimmtes Tutorial und fangt an.

Ich will nicht programmieren, oder doch?

Ich wollte gerne Game Designer oder Level Designer werden, da ich als Kind häufig mit Editoren eigene Level und Szenarien aufgebaut habe und herausfinden wollte, was am meisten Spaß macht. Außerdem hatte ich immer mal wieder eine Idee für ein neues Spiel.

Als Game Designer ist man in der besten Position zu entscheiden, welches Spiel entwickelt wird. Meistens sind es Game Designer, die eine gute Idee haben, diese bis ins kleinste Detail ausarbeiten und in Abstimmungen mit den verschiedenen Abteilungen dafür sorgen, dass ein gutes Spiel entwickelt wird.

Als Level Designer baut man alles von kleinen Räumen, über größere Areale, bis hin zu ganzen Welten. Wenn euch also ein einem Horrorspiel nur die Umgebung schon Angst macht oder in einem Spiel eine tolle Geschichte über die Welt erzählt wird, dann dürft ihr euch beim Level Designer bedanken.

Angefangen habe ich mit den Mods in Unity, aber das wurde mir schnell langweilig. Glücklicherweise gab es bereits kurze Zeit später die Pathways. Im Moment mache ich den Junior Programmer Pathway und habe dabei gemerkt, dass ich gerne programmiere. Tatsächlich bin ich sogar – im positiven Sinne – dabei seit einiger Zeit hängengeblieben und habe ein eigenes Programm geschrieben, das gar nichts mit Spielen zu tun hat. Aber dazu gibt es wann anders mehr.

Außerdem arbeite ich ich an der Umsetzung für einen 2D Platformer. Hier würde ich gerne, wenn möglich, alles selber machen. Das ist natürlich nicht einfach, aber wenn ich es nicht schaffe, ist es in Ordnung. Mein Ziel dabei ist nämlich, jeden Bereich kennenzulernen und nicht nur eine Ahnung davon zu haben, was getan werden muss, sondern auch, wie man es schaffen kann. Mir reicht es also nicht, zu wissen, dass man mit Photoshop Texturen erstellen kann, sondern ich würde gerne auch verstehen, wie viel Aufwand dahintersteckt.

Dabei möchte ich euch auch noch einen Weiteren Tipp auf den Weg geben: schreibt euch jede Idee auf! Neue Projekte anzufangen macht immer am meisten Spaß. Gerade dann, wenn man nicht weiterkommt, ist ein neues Projekt besonders verlockend. Es ist aber sehr wichtig, Projekte abzuschließen und wenn man weiß, dass die neue Idee nicht verloren geht, fällt es einem sehr viel leichter, weiterzumachen.

Habt ihr Fragen zu bestimmten Bereichen oder sogar selbst Erfahrung in der Spielentwicklung und möchtet diese teilen? Dann benutzt gerne den Kommentarbereich!

Abschließend möchte ich euch ein paar hilfreiche Links für den Einstieg mitgeben:

Tutorials:

Hochschulen: