Corona schafft für alle eine neue Normalität

ein Beitrag zum Blog-Wettbewerb der BBS Haarentor von Niklas Egert

Mit der Corona-Krise verhält es sich für mich ein wenig wie mit Donald Trump. Trump ist seit fast vier Jahren Präsident der USA und trotzdem kann ich manchmal nicht glauben, dass es wirklich so ist. Genauso ist es mit der Pandemie. Obwohl sie schon längst in Deutschland angekommen ist und für sehr viele Menschen, darunter auch ich, gravierende Änderungen im Alltag zur Folge hat, kann ich noch nicht wirklich begreifen, was hier geschehen ist bzw. noch immer geschieht.

Gute Vorsätze – wie jedes Jahr

Anfang des Jahres hatte ich mir vorgenommen etwas sportlicher zu werden. Ich begann also regelmäßig abends zu joggen. Ganz ohne Strecken- oder Zeitmessung bin ich einfach drauflos gelaufen, bis ich nicht mehr konnte. Dieser gute Vorsatz ging aber nur etwa einen Monat lang gut. Im Februar hatte ich schon wieder damit aufgehört. Doch nach wie vor hatte ich Lust darauf, mich sportlich zu betätigen. Etwas später hatte ich mich für ein Probetraining bei educate sports angemeldet. Das Training wurde aber aufgrund des Coronavirus abgesagt.

Als Muffel, der sich generell schwer damit tut, Dinge anzufangen und auch noch durchzuziehen, war das schon ziemlich bitter für mich. Zumal meine Freundin und ich gemeinsam trainieren wollten. Mit einem Partner an meiner Seite fällt es mir dann doch leichter, etwas durchzuziehen. Im Grunde hat dies jedoch dazu geführt, dass ich joggen als Hobby für mich entdeckt habe.

Eine Uhr: mein neuer Trainingspartner

Motiviert hat mich hierbei Faul wird fit bei den Rocket Beans. Ich habe mir eine der günstigeren Laufuhren von Garmin gekauft und bin nun fleißig im Training. Ich war zunächst skeptisch, ob die Uhr ihr Geld wirklich wert ist, aber mit der Zeit habe ich dadurch wirklich Gefallen am Joggen gefunden.

Mein derzeitiger Trainingspartner

In dieser Hinsicht hat die Pandemie sogar etwas Gutes: Dadurch, dass ich mir morgens und abends die je 20 Minuten Arbeitsweg spare, fällt es mir viel leichter, meine Einheiten zu absolvieren. Und wäre das Probetrainig bei educate sports nicht abgesagt worden, hätte ich vielleicht gar nicht mit dem Joggen angefangen. Leider ist für mich im Moment Heuschnupfen-Hochsaison und ich muss die meiste Zeit drinnen bleiben, ich kann es aber kaum erwarten, dass ich wieder mit dem Training loslegen kann.

Ich mag den Begriff  „Home Office“ nicht

Auch mein Arbeitsplatz hat sich aufgrund des Coronavirus vorübergehend geändert. Ich arbeite nun nicht mehr im Ausbildungsbetrieb, sondern von zu Hause aus. Ich tue mich hier mit dem Begriff „Home Office“ sehr schwer. Obwohl ich in einem Büro arbeite, sage ich das so gut wie nie, da ich mir unter einem Büro immer ein typisches amerikanisches Großraumbüro vorstelle, mit Trennwänden zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen. Wie in Matrix, als Neo von Morpheus angerufen wird. In einem solchen Gebäude arbeite ich aber nicht und da ich Arbeit und Privates gerne, so gut es geht, trennen möchte, sollte mein Zuhause auch niemals Teil meines Büros sein.

Ich habe einige Wochen gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, von zu Hause aus zu arbeiten. Es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren und die Kommunikation mit meinen Kollegen war erheblich schwieriger, was als Azubi besonders schlecht ist. Obwohl ich mich immer noch darauf freue, bald wieder in den Betrieb zurückzukehren, klappt das Arbeiten von zu Hause aus mittlerweile recht gut. Zunächst habe ich versucht, länger zu schlafen oder später anzufangen, aber das lief für mich ziemlich schlecht. Es hat mit sehr geholfen, für die Arbeit an alten Routinen festzuhalten. Obwohl der Arbeitsweg wegfällt, stehe ich mittlerweile trotzdem um 6 Uhr auf und mache mich wie gewohnt für die Arbeit fertig. Nur habe ich im Moment vor Arbeitsbeginn mehr Zeit, um zum Beispiel noch etwas auf YouTube zu gucken. Es funktioniert für mich sehr gut so zu tun, als stünde ein normaler Arbeitstag im Betrieb bevor.

"Home-Office"
mein derzeitiger Arbeitsplatz

Jeden Tag ein Stückchen mehr Normalität

Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Pandemie für mich immer noch etwas unwirklich ist. Jede Person wird mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert und jede schafft sich in dieser Zeit seine ganz eigene Normalität. Etwas Vergleichbares hat noch niemand erlebt.

Wie sieht es mit euch aus? Habt ihr neue Hobbys für euch entdeckt oder alte wiedergefunden? Wie strukturiert ihr euren Alltag und arbeitet ihr von zu Hause aus? Lasst es mich gerne wissen und schreibt es in die Kommentare!

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