„Du trinkst nicht? Dann kannst dir auch einen Rock anziehen!“

Die Gesellschaft beeinflusst unser Handeln unterbewusst sehr stark. Ob im Supermarkt, durch das Anstehen an der Kasse oder das höfliche Gespräch beim Bäcker. Durch eine Vielzahl an Menschen, die etwas ähnlich tun, wird unser Handeln zur Norm. Aber bei manchen Entwicklungen besteht großer Diskussionsbedarf.

Alkohol! Der liebste und süchtigste „Genuss“ der Deutschen. Ob zum Brunchen ein Sekt, ein Bier zum Feierabend oder ein Wein zum Abendessen. Alkohol gehört zum festen Inventar eines Wochenalltags der meisten Deutschen.

Am Wochenende werden dann die stärkeren Spirituosen ausgepackt und man trifft sich zum „Vortrinken“, um nicht vollkommen nüchtern in einen der Nachtclubs oder Dorfdiskos gehen zu müssen.

Eine Zeit lang gehörte ich auch zu dieser Gesellschaft, aber ich habe mich durch einige Erfahrungen in diesem Bereich gegen den Konsum von Alkohol entschieden. Durch schlimme Kater, Filmrisse, unangenehme Morgen in fremden Betten oder einfach nur Kopfschmerzen.

Am Wochenende mit Kater im Bett liegen. Ich glaube das kennt jeder.

Ich persönlich trinke keinen Alkohol mehr, nur mal so ab und zu ein Radler. Aber schon dadurch bekommt man Sprüche zuhören, wie „Muss ich mal gucken, ob ich etwas ohne Alkohol habe.“ Oder „Musst du noch fahren heute?“ Man stößt zunehmend auf Abneigung oder Unverständnis bei dem Thema. Es ist einfach nicht selbstverständlich nicht zu trinken.

Für mich persönlich ist es einfach besser. Ich mag den Alkoholrausch gar nicht, akzeptiere aber jeden Menschen der Alkohol trinkt, solange er mich auch akzeptiert. Meist trifft die Äußerung  auf Abneigung und es wird darüber gewitzelt, dass ich mir ja auch ein Rock anziehen könne. Ich lass diese Sprüche einfach über mich ergehen, weil der Kampf gegen eine alkoholisierte Gesellschaft ist in meinen Augen unmöglich ist.

Mann mit Kater

Aber warum ist Alkohol so angesehen in der Gesellschaft?

Wenn man kurz darüber nachdenkt, wird es einem sehr schnell klar. Alkoholkonsum hat viel mit dem Sozialen zu tun – an Festen, Feiertagen, Geburtstagen, Taufen oder einfach mit den Nachbarn im Garten wird getrunken. Da wird deutlich, wo der Konsum sich verbreitet hat. Des Weiteren kann man noch an der Wahl des Getränkes, den Geschmack bzw. die Männlichkeit oder Weiblichkeit erkennen, ebenfalls den finanziellen Stand: Zum Beispiel mit einer Flasche Champagner wird deutlich, dass es einem finanziell besser geht als jemandem, der nur ein Prosecco trinkt.

Ein Whisky wird in diesen Kreisen eher als männliches Getränk für Anzug-Träger angesehen und süße Cocktails sind eher weiblich.

Alkohol an sich hat es in der Gesellschaft so weit gebracht, dass er nicht so leicht verboten werden kann, da die Menschen nur noch im Konsum ihr eigentliches Leben vergessen und sich nur im Rausch glücklich fühlen.

Cocktailanstoßen

Was verändert sich durch den „Nicht-Konsum“ von Alkohol?

Ich muss gestehen, ich bin viel seltener auf Partys und Feiern. Dies liegt daran, dass es sich auf solchen Feiern oftmals darum dreht, wer am meisten Alkohol verträgt oder wer den höchsten Pegel hat. Da fühlt man sich als „Nicht-Trinker“ irgendwann nicht mehr zugehörig. Auf diesen Feten ist Alkohol ein so großer Bestandteil des Geschehens,  dass ich mich selbst davon ausschließe.

Mehr Liebe gegenüber Anti-Alkoholikern

Ich würde es mir wünschen, dass die Gesellschaft die Menschen mehr akzeptiert, die kein Alkohol trinken. Ich möchte wie oben angesprochen, niemanden dazu drängen aufzuhören, auch wenn es natürlich für den Körper und speziell für die Leber besser ist. Trotz dessen würde ich mir mehr Akzeptanz gegenüber den Menschen wünschen, die keinen Alkohol konsumieren. Durch unangebrachte Sprüche ist es für viele Menschen nicht so leicht, mit dem Konsum aufzuhören.

Trinkt ihr Alkohol ? Schreibt doch mal gerne eure positiven wie auch negativen Erfahrungen in die Kommentare.

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