LGBTQ+ I’m Sexualkundeunterricht

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„Liebe ist rein und echt; Liebe kennt kein Geschlecht“ (Tori Spelling)

Lasst mich zu Beginn ein paar Worte verlieren: Wir sind alle einzigartige Individuen, die es verdient haben zu leben, lieben und lachen. Die Liebe, die ist besonders, egal welches Geschlecht du liebst, egal als welches Geschlecht du dich identifizierst.Nicht du musst dich ändern, sondern unsere heteronormative Gesellschaft. Obwohl in einigen Bundesländern das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt schon auf dem Lehrplan steht,wird es selten in dem Umfang thematisiert, in dem es eigentlich geschehen sollte. In meinem Unterricht damals wurde das Thema nicht einmal erwähnt. Aber woran liegt das, in einem Land in dem Ehen für alle erlaubt sind und ein Konversionstherapie-Verbot herrscht? Auf eigene Verantwortung habe ich eine Umfrage auf Twitter gemacht, an der 50 Leute teilgenommen haben. Davon waren 44% jünger als 18, 48% zwischen 18 und 25, 2% 25-40 Jahre und 6% über 40 Jahre alt. 68,9% davon waren ein Teil von LGBTQ+. Erschreckenderweise hatten 92% der Befragten das Thema LGBTQ+ nicht in ihrem Unterricht gehabt. Aber 73,8% hätten es als weiterhelfend empfunden, z.B in ihrer Selbstfindung. Die Mehrheit (93,9%) wären für LGBTQ+ im Unterricht. 2% wären dagegen und 4.1% unentschlossen.

Es mag einige Gründe geben, warum das Thema noch nicht so im Unterricht behandelt wird, wie es meines Erachtens nötig wäre. Zum Beispiel, dass Lehrer, die selbst nichts mit dem Thema zu tun haben, überfordert damit sind, das authentisch ‘rüberzubringen oder der entscheidende Fakt, dass unsere Gesellschaft noch nicht so akzeptierend ist, wie sie immer dargestellt wird. Wahrscheinlich spielt auch eine Rolle, dass es Eltern gibt, die dagegen sind, denn ihr Kind könne dadurch ja homosexuell werden. – Was natürlich totaler Schwachsinn ist. Dabei sollte die Schule nicht auf dem Stand des 20 Jahrhunderts sein, wenn wir uns im 21sten befinden.Aber nicht nur das ist ein Argument was für dieses Thema im Unterricht spricht. Die Akzeptanz gegenüber betroffenen Menschen kann dadurch gesteigert werden. So werden Kinder nämlich sensibilisiert und kommen mit dem Thema in Berührung. Man hört heutzutage noch viel zu oft das Wort „Schwul“ als Beleidigung auf dem Pausenhof.

Wir alle lieben und leben in einer wunderbaren Vielfalt

Ebenso kann es betroffenen Kindern und Jugendlichen, wie in meiner Umfrage schon bestätigt, helfen bei der Selbstfindung. Denn zurzeit ist es so, dass Betroffene sich alleine damit fühlen und einfach anders als die anderen, bis sie durch das Internet erfahren, was mit ihnen los ist, nämlich, dass sie normal sind und dass es okay ist, wie sie sich fühlen. Das Thema muss ja gar nicht von Lehrern erklärt werden, die sich nicht auskennen, es gibt genug Videos auf YouTube von Betroffenen, die erklären, wie das ist oder eben Blogartikel oder Bücher. Auch ein Angebot von Seiten, an die man sich wenden kann, wäre etwas, das einigen helfen könnte. Oder eine Fortbildung für Lehrer, die sich um dieses Thema dreht. Es gäbe also auch mehrere Ansätzeu nd gute Gründe, wie und wieso es möglich ist, LGBTQ+ in den Unterricht einzubringen und trotzdem passiert es nicht. Dabei wäre es so wichtig, den Schüler*innen zu übermitteln, dass wir alle lieben und leben in einer wunderbaren Vielfalt, die bunt und schöner nicht sein könnte.

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