Wie Covid-19 meinen beruflichen Alltag beeinflusst

ein Beitrag zum Blog-Wettbewerb der BBS Haarentor von Michelle Rogge

Um 5:30 Uhr aufstehen, mich anziehen, fertig machen und schnell noch einen Kaffee trinken. Dann ins Auto steigen und zur Arbeit fahren. Um 7:00 bin ich hellwach und habe bereits meine lieben Mitarbeiter um mich herum. So kann man gut in den Tag starten, doch leider ist das nur eine Traumvorstellung in Zeiten von Covid-19.
Durch Covid-19, den neuartigen Virus, hat sich mein beruflicher Alltag komplett verändert. Während ich sonst schon topfit um 7:00 bei der Arbeit bin und meine ersten Aufgaben mache, sitze ich nun um 7:00 vor meinem Computer zu Hause, noch etwas schläfrig, da ich ja später aufstehen kann und mich eigentlich auch nicht wirklich zurecht machen muss. Ich warte, bis mein Ausbilder mich anruft und mir meine Aufgaben für den heutigen Tag erklärt. Was normalerweise in 3 Minuten erledigt ist, kann im Home-Office durch das ganze Telefonieren manchmal bis zu einer Stunde dauern. Ich kann nicht mehr schnell nachfragen, wenn ich Hilfe brauche. Bevor ich zum Telefon greife, überlege ich lieber zweimal, ob es notwendig ist. Dies hat auch einen positiven Effekt, da ich so viel mehr selbst ausprobiere.

Meine Aufgaben sind durch die Corona-Situation mehr geworden. Da viele Abteilungen in Kurzarbeit sind, wird mir Vieles überlassen. Vom Erstellen von Artikelbeschreibungen bis hin zu Aufgaben aus der Marketingabteilung und dem Mithelfen im Lager ist alles dabei. „Michelle, kannst du noch einmal schnell …“. Eine stressige Zeit für mich, die oftmals mit Überstunden verbunden ist.

Doch ich fühle mich gut, mir wird viel Verantwortung übertragen und manchmal merke ich gar nicht mehr, dass ich erst im ersten Ausbildungsjahr bin. So viel Lob wie in den letzten Wochen habe ich noch nie bekommen. Mein spontanes Aushelfen im Lager, welches mit 8 Stunden von A nach B rennen und schwere Pakete schleppen verbunden ist, zahlt sich aus. Genauso wie das schnelle Einstellen von Artikeln, die schon längst im Shop sein sollten, doch bisher ist einfach keiner dazu gekommen. „Du bist echt eine große Hilfe“, „Toll, dass du immer so schön mithilfst“ und „Wow, durch deine Arbeit haben wir gestern 200-mal Artikel X verkaufen können“ hört man doch gerne.

Durch das ständige Zuhausesein fällt es mir schwer mich von dem Stress bei der Arbeit zu lösen. Auch wenn ich mich so langsam an die andere Situation gewöhnt habe, freue ich mich schon, wenn ich endlich alle meine Kollegen wiedersehen kann und ein normaler Alltag wiederkommt.

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