Segen und Fluch

ein Beitrag zum Blog-Wettbewerb der BBS Haarentor von Michel Stober, FA2C

Wer kennt es nicht? Die Vorfreude auf Urlaub, Sommer und Sonne. Viel Freizeit und einfach nur das tun, was einem Spaß macht. Ja, das dachte ich mir anfangs auch, als Corona anfing sich in Deutschland heimisch zu fühlen. Die ersten Tage waren auch ebenso schön wie schlimm im Vergleich zu den Urlaubstagen. Ich hatte viel Zeit und konnte mich mit vielen liegen gebliebenen Aufgaben beschäftigen, einmal den Frühjahrsputz beginnen und mal so ordentlich ausmisten.

Endlich gab es wieder genug Zeit, sich mit seinen Freunden zu treffen und einfach seinen Hobbys nachzugehen.

Moment. Stopp.

Kontaktverbot von Merkel und so, schon vergessen?

Das war der Moment, in dem mir bewusst wurde, dass die Zwangspause nicht ansatzweise etwas mit Urlaub zu tun hatte. Was bringt es mir, wenn ich in meiner Freizeit nicht dem nachgehen kann, was ich gerne mache? Planlos und schon vom Zocken genervt, drehte sich der Alltag immer wieder in dieselbe Richtung: aufstehen, Homeoffice, überlegen, was man am Abend machen kann und auf ein Neues.

Die normalen Rituale gerieten in Vergessenheit. Weder konnte ich meine Freunde besuchen, noch war es möglich dem Sport nachzugehen oder ohne ABC-Schutzanzug im nächsten Supermarkt einzukaufen.

Andere Lösungen mussten her

Und dann  ging es ins Kreative über, Videochats und Online-Telefonie sowie Teamspeak-Sessions und ähnliches hielten  Einzug in den Alltag. Mehr als sonst üblich, verständlicherweise. Zeitgleich hielten die Corona-Lockerungen Einzug und man konnte sich wenigstens zu zweit nach draußen trauen, die Welt erkunden und die neu entwickelte Wildnis aus nächster Nähe beobachten.

So langsam wurde mir bewusst, dass Corona seine Tücken und Vorteile hat. Der Mensch ist ein anpassungsfähiges Säugetier, welches auf Veränderung vielleicht gekränkt und verletzt reagiert. Aber im Endeffekt passen wir uns innerhalb kürzester Zeit an die neuen Umstände an und können für uns das Beste rausholen. Wir müssen nur weiterhin umsichtig handeln und entsprechend aufpassen, dadurch können wir auch diese Krise bewältigen. 😉

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