Monetarisierung von Videospielen

Monetarisierung von Videospielen

Jeder hat bestimmt schon einmal ein Videospiel gestartet bei dem man sich per Geld aus dem echten Leben sogenannte Ingame Währungen kaufen kann. Was steckt hinter dem ganzen und wie stark sind diese Spiele eigentlich monetarisiert?

Abnahme von Geld

Zuerst müssen wir uns einmal die genaue Frage stellen: Was genau ist eigentlich Monetarisierung?

Es beschreibt den Vorgang eine Ware in Geld umzuwandeln. Hier muss die Ware jedoch nicht ein materielles Gut sein, es ist zum Beispiel schon die Werbung bei einem Youtube Video. Bei den Videospielen spricht man im Fachjargon von „Games as a Service“ abgekürzt GaaS. An sich gibt es bei den GaaS noch mehrere Kategorien und welche Art von Monetarisierung man benutzt. Hier einmal ein paar Beispiele:

Spieleabonnements

Das bekannteste Beispiel wäre natürlich das Spieleabonnement welches häufig in MMOs (Massive Multiplayer Online Games) vorkommt. Der User bezahlt einen monatlichen Beitrag um das Spiel spielen zu können. Das Spiel an sich gibt dann in gewissen Zeiträumen immer wieder neue Inhalte.

Beispiel: World of Warcraft: 10,99 € / Monat

Abonnement-Services für Spiele

Eine mögliche Zukunft ist das Abonnement-Service, wie Xbox Game Pass. Hier bezahlt der User monatlich einen Beitrag um eine ganze Bibliothek an Spielen zu haben. Die Games müssen an sich auf dem lokalen Rechner oder der Konsole heruntergeladen werden um gespielt werden zu können. Die Bibliothek kann sich dabei erweitern oder verringern, wie zum Beispiel bei Netflix.

Beispiel: Xbox Game Pass: 9,99 € / Monat

Cloud Gaming

Die nächste mögliche Zukunft ist Cloud Gaming. Diese Art ermöglicht den Usern Spiele digital zu spielen, das heißt es wird nicht einmal ein Leistungsstarker Rechner gebraucht, nur die Applikation muss auf dem lokalen PC heruntergeladen werden. Eine gute Internetverbindung reicht hierbei aus.

Beispiel: Google Stadia: 9,99 € / Monat

Mikrotransaktionen

Die Mikrotransaktionen sind mit einer der bekanntesten Arten von Monetarisierung in Video Spielen. Der größte Teil der Games die diese Art benutzen sind auf den ersten Blick kostenlos. Hierbei tauscht man die echte Währung in Ingame Coins um, damit man sich mit diesen Gegenstände kaufen kann. Diese müssen in erster Linie nicht einen spielerischen Vorteil bieten, meistens ist es eher für die Kosmetik der Avatare gedacht.

Schauen wir uns die Monetarisierung der Mikrotransaktion mal bei zwei oder drei Video Spielen an.

League of Legends – Das bessere Übel

League of Legends ist ein Free-to-play-MOBA, bei dem ein Team aus fünf Leuten gegen ein anderes Team antritt. Wer als erstes die gegnerische Basis zerstört hat, gewinnt das Spiel. Jeder kann sich ohne Bezahlung anmelden und direkt mit dem zocken loslegen. Die Monetarisierung findet ausschließlich bei den Kosmetiks/Kostümen der sogenannten Champions statt. Zwar kann man auch sogenannte Runenseiten oder Champions kaufen, diese bringen aber in der Theorie keinen Vorteil, da es jede Woche kostenfreie Champions gibt. Hierbei kann der User den Betrag wählen, den er in die Ingame Währung „Riot Points“ umwandeln kann. Es hat also keinen Vor- oder Nachteil ob ich Geld in das Spiel investiere oder nicht am Ende hat jeder die gleichen Chancen. Der Preis für einen Skin kann variieren, die aktuellen Versionen werden mit 1350 Riot Points verkauft, für 10€ per PayPal Überweisung bekommt man 1580 RP.

Clash of Clans – Das Pay2Win

Clash of Clans ist ein MMO-Strategiespiel bei dem die Aspekte eines Aufbauspiels mit denen eines Echtzeit-Kampfstrategiespiels und eines Tower-Defense-Spiels verbunden werden. Man hat seine eigene Basis die man stehts erweitern muss um einen Fortschritt zu erreichen bzw. Gegner besiegen zu können. Die Basis wird mit den Währungen Gold, Elixier, dunkles Elixier und Juwelen instandgehalten.

In diesem Spiel wird nicht der Fokus auf das Aussehen der Avatare oder Gebäude gelegt, sondern auf die Ressourcen. Man sammelt also Elixier und Gold mit denen man Truppen und Gebäude kauft und diese sind Wiederum wichtig für die Kämpfe und somit auch den Rang des Users. Wie schon angesprochen gibt es auch noch eine andere Währung, die Juwelen. Die Gebäude oder Truppen werden nicht sofort verbessert, sondern brauchen eine gewisse Zeit, wie zum Beispiel das maximale Level vom Rathaus ganze 45 Tage in Anspruch nimmt. Mit der Hilfe von den Juwelen kann diese Zeit verkürzt oder auch die Weichwährung Gold und Elixier gekauft werden. Das Spiel ist also darauf gezielt programmiert worden es den Usern möglichst schwer zu machen, ohne Geld zu investieren.

Clash of Clans

EA Sports FIFA – Das Casino

Bei dem letzten Beispiel handelt es sich um das Spiel oder eher gesagt die Spielereihe FIFA. Bei diesem Sportspiel geht es um Fußball, hier kann man sich entscheiden ob man eine Karriere als Manager starten in dem man sein Team trainiert und auch gleichzeitig in Echtzeit spielt, lokal gegen Freunde oder Online gegen andere Spieler antritt. Im Online Aspekt des Spiels gibt es dann noch einen Modus der sich Ultimate Team schimpft, hier bekommt der User ein Team von zufälligen Spielern aus der Welt und tritt mit diesen gegen andere User an. Diese Spieler werden über Sammelkarten erworben und daraus kann das Team erstellt werden. Aber wie bekommt man diese Sammelkarten?

Ganz einfach – Lootboxen. Sie sind ein Paket von Sammelkarten bei dem die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist gute Spieler zu ziehen. Diese werden natürlich per Ingame Währung verkauft, die mit Echtgeld erworben wird. Das größte Problem hierbei ist die Glücksspielsucht die den Usern untergejubelt wird. Es ist nichts anderes als würde ich in einem Casino am Automaten sitzen. Es gibt tolle Animationen und vielleicht sogar einen „Walkout“ (Hier wird ein starker Spieler in Szene gesetzt und man kann sein Glück kaum fassen). Ein Youtuber Nams ScudzTV hat sogar ausgerechnet, dass man bei FIFA 21 UT ca. 900 Stunden bräuchte um ein absolutes Top-Team zu erstellen oder 100.000 Euro.

Fazit

Die Monetarisierung von Videospielen ist im vollen Gange und wird immer stärker voran getrieben. Das beste Beispiel für das Ausbeuten der User sind Spiele wie Clash of Clans und FIFA in denen man das Spiel gezielt auf das Geld machen programmiert. Die Games sind aufgebaut wie Casinos, um mit dem Glücksspielwahn so viel Geld wie möglich aus den Taschen der Usern zu stehlen. Die beste Möglichkeit, die für mich gezogen hat, ist es solche Spiele gar nicht mehr zu spielen, sondern nur noch Singleplayer Spiele. Hier bezahlt man den Preis für das Spiel und hat danach seine Ruhe, fürs Erste.

Spieleempfehlung

Im Allgemeinen kann ich definitiv Pathfinder: Wrath of the Righteous empfehlen, dieses RPG ist für 50,00 € erhältlich und bietet bis weit über 100 Stunden Spielzeit für einen Durchlauf. Ich selbst bin mit 220 Stunden sehr gut dabei gewesen und habe jede Sekunde genossen. Es ist düster, atmosphärisch, hat ein tiefes Gameplay und eine übergreifende Story die einen bis zum Ende fesselt.

Einfach Episch für RPG Fans.