Die Stellenausschreibung
Sehr geehrter Herr Bewerber,
bitte beherrschen Sie sämtliche Programmiersprachen. Am besten haben Sie Ihre eigene Programmiersprache entwickelt. Weiterhin verlangen wir von Ihnen mindestens 5 Jahre besondere Fachkenntnisse im Bereich einer Programmiersprache, welche erst seit 2 Jahren existiert. Des Weiteren sollen Sie als Einsteiger allgemein über 15 Jahre Berufserfahrung verfügen. Sie haben bitte Erfahrungen als „Senior Developer“, denn Sie werden bei uns als Junior angestellt, mit einer etwas niedrigeren Vergütung. Bitte nehmen Sie keine Urlaubstage, da eine 7-Tage-Regelung angewendet wird. Bevor wir es vergessen, aufgrund des Auftretens des dritten Geschlechtes bevorzugen wir Bewerber mit dem Geschlecht „Diverse“.
Komischerweise beschweren sich einige Unternehmen heutzutage, dass sie wenig Bewerber haben. Doch richten wir den Fokus auf die vorangestellten Kriterien, so fällt es dem erfahrenen Leser nicht schwer einzuordnen, auf welcher Seite Fehler gefunden werden.
Im Zuge der heutigen Spezialisierung ist es offenkundig, dass verstärkt Experten gesucht werden. Jedes Unternehmen sucht Personal, welches perfekt zu ihm passt, doch diese scharfen Kriterien verschrecken einen großen Anteil der Bewerber im Vorfeld. Es grenzt eher an Floskeln, welche in einer Stellenausschreibung geschrieben werden sollen.
Doch im Bereich der Bewerbungen gibt es nicht nur in einer Stellenausschreibung solche Eigenarten. Damit spiele ich auf ein Arbeitszeugnis an, natürlich soll das Arbeitszeugnis einiges über die Person aussagen, doch durch heutige Zustände sagt ein solches Zeugnis nichts mehr aus.
Sollte ein Arbeitszeugnis nicht den Vorstellungen entsprechen, so kann ein neues Zeugnis beantragt werden. In Großkonzernen ist es üblich, dass nach Austritt eines Angestellten eine Klage eingereicht wird. Einer der Hauptaspekte besagt, dass ein Arbeitszeugnis mindestens mit der Note 1-2 ausgestellt werden muss, wenn nicht sogar die Formulierungen vorgegeben werden.
Solche Ideen haben vielleicht früher einmal geholfen, doch sind sie meiner Meinung nach heute überholt. Ein Arbeitszeugnis soll nicht mehr als Entscheidungskriterium zählen. Durch eine Probezeit beziehungsweise ein Probearbeiten kann eine direktere Beurteilung über die Fähigkeiten und Motivation eines Bewerbers gebildet werden. Alleine deshalb ziehe ich persönlich diese Variante der Einschätzung vor.
Wie sind eure Meinungen zu diesem Thema? Hat vielleicht jemand interessante Erfahrungen mit Bewerbungen gemacht, oder ein solches Problem mit dem Arbeitszeugnis ebenfalls gehabt? Teilt es uns mit.